Der Riesen-Bärenklau ist in Deutschland ein invasiver Neophyt. So werden Pflanzen bezeichnet, die in einem Gebiet nicht natürlich vorkommen sondern durch den Menschen eingeführt wurden und sich jetzt übermäßig verbreiten. Andere Bezeichnungen für den Riesen-Bärenklau sind Herkulesstaude, Herkuleskraut oder Bärenkralle.
Zu einem Riesenproblem wird die Riesen-Pflanze durch verschiedene Eigenschaften: Zum Einen verdrängt die schnell und früh wachsende Pflanze andere Arten. Zum Anderen kann bereits leichter Hautkontakt mit allen Pflanzenteilen inbesondere bei anschließender Sonneneinstrahlung schmerzhafte Blasenbildung und Verbrennungen ersten und zweiten Grades verursachen. Zusätzlich kann das Einatmen von ausgasenden Inhaltsstoffen der Pflanze zu Entzündungen der Atemwege führen.

Vorkommen melden
Es gibt zum aktuellen Zeitpunkt (Stand: 2024) keine ausdrückliche Meldepflicht für den Riesen-Bärenklau. Aufgrund der von der Pflanze ausgehenden Gefahren nehmen viele Städte und Gemeinden Meldungen über Standorte von Einzelpflanzen und größeren Beständen trotzdem gerne entgegen. Von öffentlich zugänglichen Flächen wird die Herkulesstaude möglichst vor der Samenreife (Juni bis August) entfernt.
Da die Pflanze mehrjährig sein kann, und im Boden lagernde Samen noch mehrere Jahre keimfähig sein können, empfiehlt es sich gemeldete Standorte im Folgejahr noch einmal zu überprüfen und wenn nötig erneut zu melden.
Mit der Kustos-App ist die Meldung an die jeweils zuständige Stelle einfach und problemlos möglich.

Für Städte & Gemeinden
Unsere Empfehlung: reagieren Sie schnell auf eingehende Meldungen von Standorten der Herkulesstaude – aus den folgenden Gründen:
- Gefährdung der Bevölkerung. Von jeder Pflanze gehen Gesundheitsgefahren aus, z.B. in Naherholungsgebieten für Wanderer und Radfahrer, oder in der Nähe von Spielplätzen für Kinder.
- Gefahr von Bodenerosion und Artenverdrängung. Die Wurzeln der Staudenpflanze haben keine böschungsbefestigende Wirkung. Entlang von Fließgewässern oder Hohlwegen kann die Ausbreitung des Bärenklaus daher mit vermehrter Bodenerosion einhergehen. Dringt die Pflanze in gefährdete Biotope ein, kann sie dort unter Umständen schützwürdige Pflanzenarten verdrängen.
- Ausbreitung. Eine einzelne Pflanze kann vor der Samenreife leicht entfernt werden. Wird sie nicht entfernt, kann sie mehrere tausend Samen produzieren und über die Wind- und Schwimmausbreitung große Flächen in mehreren hundert Metern Entfernung zur Mutterpflanze schnell besiedeln. Eine Kontrolle oder Bekämpfung der Pflanzenpopulation in den Folgejahren kann schnell aufwändig und kostenintensiv, oder sogar ganz unmöglich werden.